Von Jean Paul an Karl August Freiherr von Wangenheim. Bayreuth, 14. Dezember 1806.
Brieftext
Der Wunsch eines langen Briefes an Sie wird durch die Ankunft
eines kurzen und durch Thier[i]ots tolles Ja mir
unerfüllt. Machen
Sie, der für sein Glück die Glücksgöttin gewann, daß
sie ihm seine
Kratzfuß-Koketterie nicht übel nimmt.
Daß Sie mir die Nachricht Ihrer schönern Lebensbahn, die nicht
Schlehen einfassen auf beiden Seiten und beschliessen, gemeldet
haben, verdien’ ich für mein Schweigen nicht, obwol für meine
hochachtende Liebe für Sie.
Und so geben und vergeben Sie denn zugleich.
In Süden sehen wir uns denn wieder; und hoffentlich in jeder
Beziehung unter dem Morgenrothe einer schönern Zeit.
Noch einmal! Erklären Sie es, warum Th. vernünftiger geigt
als
schreibt. —
Ihrige [!]
J. P. F. Richter
Hier leg’ ich Ihnen Th.’s Rezepzions Konzept an Emanuel bei,
mit der Bitte, es meinem Emanuel wieder zu senden. Um mich
grünen alle 3
Kinder und ich blühe und befruchte. Meinen Gruß an
Ihre Gattin und die Herzogin.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_279.html)