Von Jean Paul an Karl August Freiherr von Wangenheim. Bayreuth, 8. März 1805.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 8. März 1805 ]

Die Vorrede führt wie ein Frühling in den heißen Sommer. —
Nach Berlin und Weimar gab es für mich nur Häuser, nicht Städte
und ich verdurste überall. — Da bei einem Gewitter alle Metalle
Zuleiter sind: so wird Kr[etschmann] mit dem seinigen eher gehen
als die wiener Wetter-Wolke über seinen Schreibtisch zieht.
Kr. sündigt nur für Ideen, nicht für Neigungen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Wangenheim 8. [gestr. Febr.] März. B: IV. Abt., V, Nr. 33. A: IV. Abt., V, Nr. 41. 29,3 Wetter] nachtr.

Wangenheim hatte seine Schrift gegen Kretschmann übersandt mit der Bitte, seinen darin abgedruckten (auf Jean Paul bezüglichen) letzten Brief an den Herzog nicht übel zu nehmen (vgl. Bd. IV, FB Nr. 42); er glaube dadurch nicht gegen den Sinn von Jean Pauls Verbot, seinen (Jean Pauls) Brief an den Herzog drucken zu lassen, verstoßen zu haben. Jean Paul scheint ihm aber doch einen milden Vorwurf daraus gemacht zu haben; denn in A heißt es: „Dem Herzoge verrieth ich wohl streng genommen kein Geheimnis: denn das, was Sie sich gesagt hatten, mußte er doch schon wissen, ehe ich es wiederholte. Freilich hätte ich es nicht drucken lassen sollen, und es thut mir herzlich leid, daß ich’s that.“ Übrigens ergibt sich aus A, daß Jean Paul in der Schrift nur erst geblättert hatte. 29, 3 Wiener Wetterwolke: der von Wangenheim wegen seiner Entlassung beim Reichshofrat angestrengte Prozeß.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_81.html)