Von Jean Paul an Karl August Freiherr von Hardenberg. Bayreuth, 18. November 1804.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 18. Nov. 1804 ]

Wahrscheinlich haben Sie — da der Dankbare ein besseres Ge
dächtniß haben muß als der, der so viel Dankbare und Undankbare
macht — die Bitte ganz vergessen, die nicht bloß an Sie gethan
sondern auch von Ihnen erfüllt wurde. Ihr Kreis ist zu weit als daß
Sie sich Ihrer Wolthaten erinnern könnten; es gibt für einen
Minister keine schönere Vergeßlichkeit, ausgenommen die der
fremden Undankbarkeit. — mehr waaren- als geistreiche Hof
Da Rentsch nicht wie andere Beamte mit dem en gros der Tugend
zufrieden ist — Ob Sie zu dem, der schon so viel geworden, sagen
werden: Werde! darf ich nicht prophezeien, da ich und eigentlich jeder
kein Recht zu Bitten hat, sondern nur zu Darstellungen der Bedürf
nisse; denn die Bitten und Foderungen hört der rechte Minister nur
in, nie außer sich.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Hardenberg 18 Nov. 12,3 könnten] davor eingeklammert und nicht genau auf der Zeile, also wohl nicht zugehörig (Zukunftsvorhang) 6 Rentsch] aus er

Fürbitte für Rentsch (s. Bd. II, zu Nr. 35), der vielleicht von Hof nach Bayreuth versetzt zu werden wünschte.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_34.html)