Von Jean Paul an Buchhandlung Mohr & Zimmer. Bayreuth, 21. Juni 1808.
Brieftext
Gut, so wollen wir denn gemeinschaftlich die Zeit tragen. Sie
zahlen mir also in der ersten Woche des Septembers und Januars,
jedesmal 200 rtl. und das Buch erscheint zur
O[ster]
M[esse] 1809.
Nur daß meine geistige Saat so lange ohne Boden trocken
liegen
soll, thut mir dabei wehe. Übrigens schlagen
sich meine Bücher schon
durch die Zeit durch. Erst diesen
Winter noch konnte mir Perthes den
für eine gewisse Zahl abgesetzter Exemplare der Aesthetik
ausbe
dungnen 6ten
Louisd’or jedes Bogens nachbezahlen.
In Ihrem Briefe steht die Ankunft meines Mspts nicht bestimmt
erwähnt.
Werden mir Rezensier-Bücher gesandt: so lassen Sie doch die
Heidelberger Jahrbücher weg, um die ich gebeten hatte;
endlich
zirkulieren sie auch hier.
Ich schließe mit der Versicherung meiner herzlichen Achtung für
Sie, welche durch die schöne Weise, womit Sie mir Ihren
Vorschlag
vortrugen, blos wachsen konnte. Leben Sie
wol!
N. S. Eben denk’ ich daran, daß heute der längste Tag ist. Mög’
er auch in anderem Sinne das längste Jahr und die längste
Nacht
endigen!
Meine herzlichen Grüße an die würdigen Männer, die mir ge
schrieben haben.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_538.html)