Von Jean Paul an Otto August Rühle von Lilienstern. Bayreuth, 8. November 1808.
Brieftext
Ein Freund von mir — der immer Kräfte aller Art, in Wissen
schaften und in Geschäften zeigte, aber
niemals seinen Namen,
und von welchem Sie wahrscheinlich
manches in Woltmanns Jour
nal gelesen — sendet Ihnen für Ihre
Pallas beifolgendes für Preussen
wichtiges Manuskript. Er überläßt es Ihrer Wahl, es
1. entweder stückweise und ganz, oder
2. nur zum Theil auszugsweise in Ihrer Pallas zu geben, —
so wie das Honorar Ihrer Einrichtungen. Sie werden so wie
leicht
den Gelehrten, so auch den Welt- und
Geschäftsmann, dem sogar
auf dem Boden des Krieges Rollen
zugetheilt gewesen, im Werk
chen
wiederfinden.
Meine eigne Bitte an Sie, verehrter Verfasser der Hieroglyphen,
ist, mir etwas unfrankiert zu leihen,
nämlich der Pallas 1tes Heft
und dann das, worin meine Friedenspredigt beurtheilt
wird und
Fichte’s Reden. Bei meiner jetzigen Fortsetzung derselben
Arbeit muß
mir ein rechtes Wort über den Anfang derselben willkommen
sein.
Bayreuth ist wie die jetzige Zeit — es liest wenig und kauft
nichts.
Leben Sie froh!
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_589.html)