Von Jean Paul an Friedrich Benedikt von Oertel. Leipzig, 20. Januar 1798.

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Brieftext

[ Leipzig ] d. 20 Jenn. 98.

Ich danke dir herzlich, mein Guter, für deine Zehendgarben, ob ich
gleich mehrere schon hatte: jezt bei dem Misjahr meiner Lektüre sind
sie mir doppelt wilkommen.

Du hast in allem Recht. — Ich werde sonderbar vom Schiksal
gelenkt. — Ich sehne mich an dein Herz, um meines darein auszugiessen.
— Ich komme bald. — Amönens Briefe kont ich in der Eile nicht
packen: fremde bekam ich nicht. Lebt froh, ihr Lieben, auf euerem
blumigen Ufer eines fremden Meers, das kein stilles ist!

R.

Kozebue ist ein welker poröser Zunderschwam. Ich quälte ihn mit
einer Lobrede auf dich und der Schilderung deines Glüks: er sas stum
dazu.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 3. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1959.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. 2½ S. 12°; auf der 4. S. Adr.: Sr. Hochwohlgeb. H. Baron v. Oertel. Präsentat: Paul 20 Jenner 98. K ohne Überschrift. J:Denkw. 1,367×. A: IV. Abt., III.1, Nr. 23? 38,7 auszugiessen] aus zu giessen H 10 blumigen] nachtr. H

38,8 Amönens Briefe: an Oertel, s. 28, 34 . 12f. Kotzebue und Oertelwaren literarische Gegner, s. Bd. II, zu Nr. 211.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/III_44.html)