Von Jean Paul an Theodor Christian Ellrodt. Hof, 20. August 1795.

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Brieftext

Kopie
[ Hof, 20. Aug. 1795 ]

1. Wil mir der Kinderton nicht recht aus der Stimrize — ein
ästhetischer Tenorist kan nicht sogleich ein historischer Diskantist
werden — 2) werf’ ich armer Maulwurf einen ganzen Hügel von
Arbeit auf und ich habe kaum Zeit zu niesen, noch weniger so viel
historische Quellen mehr als einmal zu durchwaten — Alle meine Aeste
wachsen gegen das Fenster meines Treibhauses zu und wollen durch
brechen und sich im Wehen Ihres Edens baden. — Vielleicht wirft
mir eine freigebige Minute einen Aufsaz. Jeden Abend wehe die Ruhe
die friedliche Dreieinigkeit in der untern Stube an wie mich neulich, da
die Dämmerung darin — der gewöhnliche Bestandtheil unsrer Freude
— so gros war als mein Genus.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Elrodt 20 Aug. i: Nachlaß 4,261× (vereinigt mit Nr. 172).

Ellrodt hatte um einen Beitrag zu dem von ihm herausgegebenen„Taschenkalender für die Jugend und ihre Freunde auf das Jahr 1796“gebeten; vgl. zu Nr. 179. 107, 11 Die Dreieinigkeit ist wohl Ellrodt mitseiner Mutter (vgl. 326, 27) und Braut (Kölle); vgl. 95,14 .

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_155.html)