Von Jean Paul an Heinrich George Traugott von Spangenberg. Hof, 24. Oktober 1796.
Brieftext
... Ich werde nun auf meinem litterarischen Spiel- und Marktplaz
keine Kinder weiter erziehen als meine eignen. Ich werde jezt
nach der
Manumission des Schiksals in meiner innern
Reichsunmittelbarkeit
leben und sterben. Aber auch ohne
diese Rüksicht mus ich, wenn ich
dieses reizende Scholarchat
annähme, entweder die Musen oder die
Eleven versäumen: jedes von diesen begehrt eine
ungetheilte Seele. Ich
habe aber noch so viel zu schreiben,
daß ich, wenn ich im achtzigsten
Jahre vom Schreibtische
aufstehe, oder vielmehr umfalle, mich ärgern
werde, daß mir
der Tod aus der Schreibstube des Lebens schon veniam
exeundi giebt.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_443.html)