Von Jean Paul an Christian Otto. Hof, 8. Januar 1795.

Zum TEI/XML DokumentZur originalen Webseite

Brieftext

[ Hof, 8. Jan. 1795 ]

Lieber Otto,

Ich wil dir heute abends eine kleine Lese Freude machen. A[möne] hat
mir gegen mein Tagebuch ihres doch gegeben und sich auf meine Ent
haltung von verbotenen Stellen so sehr verlassen wie ich mich auf ihre:
zu unserer doppelten Enthaltsamkeit sol noch deine stossen. Lies also
nicht im Tagebuch den 1 Februar — den 4ten F. — 6ten F. — den
23 März — den 1 Septemb. — 12 Nov. — 9 Dezemb. — und mit
dem 12ten fängst du wieder an und liesest hinaus, wo du die 2 lezten
Seiten, weil sie’s so wolte von mir gefüllet findest. — Auch hab ich
mir noch ein Blat, an einem Konzertabend geschrieben, für dich geben
lassen: die Person, die sie darin an ihre Mutter erinnert, ist die alte
Köhlerin. — Abends komm ich mit dem Exzerptenbuch und verlange —
jezt bitt ich dich recht dringend darum — meine Rechnung. Auch gieb
mir 3 oder 4 rtl. weil die Stühle so viel frassen und ich den Dukaten
nicht annagen wil. — Lies das kleine Blat und meine Antwort darauf
nach dem Tagebuch.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. Präsentat: am 8 Jan. 1795. J: Nerrlich Nr. 10 ×.

46,23 Köhlerin: vgl. Bd. I, zu Nr. 161. 26 meine Antwort: Nr. 47.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_53.html)