Von Jean Paul an Charlotte von Kalb. Hof, 7. Juni 1797.

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Brieftext

Kopie, z. T. Konzept
[ Hof, 7. Juni 1797 ]

[Hier sende ich Ihnen, gute Charlotte, den Beweis der Unsterblich
keit und das Bild eines Sterblichen. Möge das Schiksal dem Bilde,
das sich Ihr Herz von mir entwirft, eine grössere Aehnlichkeit lassen
als das gezeichnete hier darstelt. Ihr Stilschweigen schmerzt mich,
dieselbe Festigkeit, womit ich zuweilen Ihren Wünschen und meinen
widerspreche, giebt auch meiner Hochachtung und meiner Freundschaft
für Sie eine Ewigkeit. Sein Sie künftig wie Sie wollen, ich ändere
mich nie gegen Sie. Schweigen Sie fort, ich komme doch, wenn es das
Verhängnis erlaubt] und suche in Ihren schönen Augen die schönste
Gegenwart — und wenn Sie diese versagen — die schönste Vergangen
heit. — Jeder Tropfe in meinen Augen gehört Ihrem geliebten Herzen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 634): Ostheim 7 Jun. i (nicht nach K): Denkw. 2,47(30. Aug. 1797). A: IV. Abt., II, Nr. 206? 339,31 Jeder bis Herzen.] fehlt i

Mit Übersendung des Kampanerthals und des Kupferstichs von Pfenninger; vgl. die Nachschrift des folgenden Briefs und Nr. 641. CharlottensUrteil über das Kampanerthal findet sich in einem Brief vom 29. Juni(1797) an Böttiger, abgedr. bei J. L. Klarmann, „Geschichte der Familievon Kalb auf Kalbsrieth“, Erlangen 1902, S. 486.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_633.html)