Von Jean Paul an Christian Otto. Hof, 12. Februar 1795.

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Brieftext

[ Hof, 12. Febr. 1795? ]

Dieses Anteskript — stat Postskript — vor mehr Briefen als dir
Wernlein jemals schicken wird, sol dich, wegen meiner Sesselschuld, um
8 rtl. auf abends bitten. —

Bei Zeheleins fliegenden Briefen hab’ ich mich über vielerlei ge
wundert — daß er manche geschrieben — daß sie nun in der Stadt
herumflattern (denn ich führe sie nun wie einen werthen Gast bei allen
Leuten herum) — daß ich sie in die Hände bekommen — und daß die
Dichter so tolle Leute sind. Ich meines Orts thue die Hände zusammen
und sage: „ich danke dir Gott daß ich nicht bin wie andere Leute“ —
und sehe die Dichter an.


Abends gehst du, wie ich von Amöne höre, zu Rentsch — ich hole
also dich und die Briefschaften ab.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. J: Otto 1,251× (12. Febr. 1795). 53,19 jemals] aus je 23 führe] aus schicke

Die Datierung von J (worauf gestützt?) dürfte stimmen, vgl. 46, 25. 53, 21 Justus Friedrich Zehelein (1760—1802), Verfasser von „Vermischten Gedichten“ (Bayreuth 1790), lebte damals als Justizbeamter in Neustadt am Kulm (Fikenscher); vgl. Karl Freye, „Jean Pauls Flegeljahre“,Berlin 1907, S. 58. 28 Rentsch: s. zu Nr. 35.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/II_65.html)