Von Jean Paul an Johann Gottlieb Richter. Meiningen, 10. September 1802.

Zum TEI/XML DokumentZur originalen Webseite

Brieftext

Meiningen d. 10. Sept. 1802 .

Liebes Brüderlein! Eben hab’ ich einen Brief an Schukman geschikt,
um dich bei den neuen Besiznehmungen zu empfehlen. Ich habe vor
gestelt, wie klein deine Einnahme und wie gros dein Magen ist. Im
Nothfalle schreib ich an den Minister Hardenberg, bei dem ich schon
einmal für einen Freund eine viel wichtigere Sache erlangt als ein
Amt. — Schreibe mir doch, wo der arme Samuel stekt und erkundige
dich. — Was machst du und deine Frau? Im Oktober oder eher mach’
ich Gevatterschaften, ich lasse nämlich taufen. Wie viel hast du
Kinder? 5 schrieb ich an Schukman. Ich wolte, du köntest mich einmal
besuchen. Im künftigen Jahr zieh’ ich dir näher. Lebe wohl Alter!
Grüsse meine liebe Frau Schwägerin höflicher als du bist. Schreibe
bald.

Richter

Grüsse die kleinen etc. Vettern vom grossen.


[Adr.] Sr. Hochedelgeboren dem königl. preuss. Rendanten H. J.
G. Richter in Sparnek bei Münchberg.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

Faksimile: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel. K (nach FBNr. 25): Gotlieb — (nur Überschrift) J: Hofer Anzeiger, 14. Okt. 1919. 174,27 oder eher] nachtr. 30 Im künftigen] aus Künftiges

174 , 24–26 Vgl. Nr. 169. 28f. Gottlieb hatte erst vier Kinder.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_308.html)