Von Jean Paul an Christian Otto. Coburg, 4. Juli 1803.

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Brieftext

[ Koburg, 4. Juli 1803 ]

Jezt kurz vor meinem Bettgehen komt dein Brief. Nur eiligste
Antwort. Nicht einmal dein Mädgen hab’ ich gesehen. Warum
schwieg Emanuel so lange? Jezt hilft mir wieder das Glük Euers
Daseins nichts, weil ich auf wetterloses Wetter passe. — Wirds
schön, kommen wir. — Über alles künftig durch die Post. — Du
hast mir keinen neuen Einwand gegen Kretschman gesagt. Alles ist
im Werke, das er mir zum Weg- und Zuschreiben gegeben, widerlegt.
Ich finde bei ihm gerade die kräftigsten und besten Menschen; und ich
und C. leben recht bürgerlich freundsch[aftlich] in seinem Haus. Er
spart für dich eine ökonomische wichtige Stelle auf, er wil dich aber
vorher sprechen. In deiner Quartiermeisterei findet er wenig Arbeit
und viel moralische Quaal und Unreinigkeit. — Kurz ich weis jezt, was
ein vortreflicher Minister ist. Schlaf wohl!


Beim Henker! so lies einmal den Titan aus; du verdirbst ja den
Eindruk. —

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. 2⅔ S. 8°; auf der 4. S. Adr.: H. Otto; von Otto datiert:d. 4. Jul. 1803. K (mit Nr. 387 vereinigt): Otto 5 [aus 4] Jul. J 1:Otto 4,134×. J 2: Nerrlich Nr. 102. B: IV. Abt., IV, Nr. 290. 227,23 bei ihm] aus ihn und H und2] davor gestr. Er H 24 freundsch.] aus freundl. H 26 In deiner Quartiermeisterei] aus Dein Amt H

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_386.html)