Von Jean Paul an Auguste Schlichtegroll. Coburg, 26. April 1804.
Brieftext
Sie sollen einen blos eigennützigen Brief bekommen und die Freude
an Sie zu schreiben soll blos mein
größ[erer] Vortheil sein, nicht mein
einziger — Würde der
H[erzog] etwas für mich thun, so vergäß’
ich
Ihre etwas karge Gegend. Aber wer fragt? Ich nicht. Wäre
aber
meine persönliche Erscheinung ein stilles Sprach- und
Hörrohr: ich
setzt’ es an. Kinder sind Tuchmacherscheeren der
Seelen- und Reise
flügel; ihre Jugend erinnert an eignen
Tod. Sie mögen mir antwor
ten was
Sie wollen, so ist doch Ihr Antworten ein Geschenk. — Der
poetische Münz-Wardein (Numismatiker). Meine Frau grüßet Sie
sehr, das weiß ich und ich werd’ ihrs nachher sagen, daß ichs
geschrie
ben, ohne sie gefragt zu
haben.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_461.html)