Von Jean Paul an Caroline Richter. Berlin, 2. Februar 1801.
Brieftext
Wie dir, war mir gestern, und noch quälender; denn ich wuste kaum
(oder nicht) deinen Stand und hatte nur die Leere vor mir.
Diesen
ganzen Morgen hab’ ich mit klopfendem Herzen, das
solange nicht an
deinem lebte, jedes Klingeln gehört.
Ich habe mich recht gesehnt.
Was thut dir der unglükliche
A[hlefeldt]. Wärest du doch
gekommen!
Freilich komm’ ich heute; aber ich hätte dich wohl diesen
Abend nach
so langen Entbehrungen einsam haben mögen. Dank für
den Ring der
Ewigkeit! Sein Himmelblau sol die Farbe deines
Himmels weissagen.
O du! — Heute schrieb
[ich] nach Meinungen über unsern
Aufenthalt.
[Du] hattest den Brief lesen sollen. — Wie
mich dein Ring sanft
drükt wie eine theuere Brust! — Freude und
Liebe bleib in deiner!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_82.html)