Von Jean Paul an Johann Bernhard Hermann. Töpen bei Hof, 29. August 1788.

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Brieftext

[ Töpen, 29. Aug. 1788 ]

.. daß blos ihre bisherige Maschinerie, dir grosse Flügel anzu
machen, die Hände gebunden hielt. — An einem Hebel zimmern,
der dich auf einmal aus deiner Lage höbe — Zündest Brandtewein an,
damit die Leute denken, du sähest wie ein Todter aus — dies sei eine
Berichtigung oder Erklärung der astronomischen Berechnungen, die
ich von deinen Flekken machte — ein Engel trage dich aus Sodom auf
einen einsiedlerischen Berg, wo du deine geliebte Wissenschaft, die du
nicht wegen des Kammerwagens sondern wegen ihrer Reize liebst,
mit allen Neigungen umschlingst — Brodstudium ist wie Brodfreund
schaft etc. ein gleich nöthiger und abscheulicher Ausdruk etc.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: An Herman den 29 August. i: Wahrheit 4,131×. B: IV. Abt., I, Nr. 83, 84, 85. A: IV. Abt., I, Nr. 82.

Hermann hatte in drei Briefen nochmals seine Notlage geschildert und den festen Entschluß geäußert, spätestens am 5. September Erlangen zu verlassen; bis zum 1. Sept. mittags könne Richter ihm noch etwas schicken. Er verwahrt sich aber aufs entschiedenste gegen Richters Verdächtigung (245, 17–19), daß er sich dadurch an Otto rächen wolle.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_231.html)