Von Jean Paul an Eleonora Johanna Katharina Wirth. Schwarzenbach a. d. Saale, 25. August 1790.

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Brieftext

[ Schwarzenbach, 25. Aug. 1790 ]

Vor mir steigt der Mond herauf — unter mir krazt eine Maus, die
mein Stubenpursch mit ist — in mir sizt das Abendessen: es wird also
bei so viel Zerstreuung der Brief kurz und dum genug werden. — der
rauft sich sonst iede Minute, die es länger ausbleibt, ein Haar mehr
aus — Ich dachte nicht, daß ich würde umwenden müssen. — Auf
dieser [Seite] wil ich aber nichts schreiben als — Apropos ich wünsche
Ihnen, daß Sie niemals Langweile, Kopfschmerz etc. und Blumen
haben, denn die lezteren gehören mir, Ihrem Freund, und die Übrigen
Ihren Feinden.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Den 25 Aug. An Johanna Wirth.

Wahrscheinlich die dritte Tochter der Postmeisterin, Eleonora Johanna Katharina, geb. 3. Jan. 1778, gest. 15. Juli 1843, also damals erst 12 Jahre alt. Sie heiratete am 24. Juli 1795 den Kaufmann Gottfried Salomon Schneider in Hof.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_336.html)