Von Jean Paul an Karl Philipp Moritz. Schwarzenbach a. d. Saale, 6. Juli 1792.

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Brieftext

[ Schwarzenbach, 6. Juli 1792 ]

Ich überfalle Sie recht oft — hier bring’ ich schon wieder etwas
getragen, eine exzentrische Idylle, ein dessein à la plume von einem
Geschöpf, dem der sinliche Freudendünger die höhere Sonne vergütet.
Auf Ihr Urtheil über seinen Werth oder seine Bogenzahl kömt es an,
ob es dem Buch sol beigeleimt werden; aber die „7 Worte“ werden
sich in jedem Falle dazu schicken. Ich werde selten eine Stunde haben,
wo mein Herz so hoch schlug, wo mir fast alle Sinnen so vergiengen
[wie] in der Geburtsstunde jener 7 Worte. Ich brenne nach einer
Antwort von meinem Freund und bin ewig der Seinige.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 393): Moriz d. 6 Jul. i: Wahrheit 4,353. A: IV. Abt., I, Nr. 138.

Mit dem Wuz und den laut Tagebuch am 5. Juli 1792 „unter Entzücken“ geendigten „Sieben letzten Worten“. Beides wurde dem Roman angehängt.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_395.html)