Von Jean Paul an Christian Felix Weiße. Leipzig, 30. März 1784.

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Brieftext

[ Leipzig, 30. März 1784 ]

Nur eine leicht zu errathende Lage konte mich unhöflich [genug]
zu sein zwingen, Sie zum dritten, wiewol gewis zum leztenmale mit
neuen Bitten zu belästigen. — Die Kürze und die minder ernsthafte
Ironie, die (wie Sie mir die Güte hatten zu sagen) manche Leser auf
meine Kosten an den vorigen satirischen Abhandlungen vermissen
werden, hab’ ich den hier beigefügten Anhängen zu geben gesucht, um
mit ihnen die längern Satiren abwechseln zu lassen. Vielleicht sind die
hier folgenden Probe[n] hinreichend, das Zweifelhafte Ihrer Ent
sch[eidung] über H. Reichs Anname meines Buchs, in die Bestätigung
entweder meiner Furcht oder Hofnung aufzulösen. Die Bitte um diese
Bestätigung dringen mir Ursachen ab, die Sie schon längst werden er
raten, mit denen Sie aber auch meine Zudringlichkeit werden ent
schuldigt haben. Ihre Menschenfreundlichkeit ist gewis nicht zum
erstenmale die Zuflucht eines Menschen, der des Widerspruchs seiner
Bestimmung mit den Mitteln, sie zu erreichen, müde geworden war.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K 1 (durchstr. Konzept) ohne Überschrift. *K 2: 3. An Weise [!] den 30 März. i: Wahrheit 3,282. 117,12 mir bis sagen] mich lehrten K 1 19f. die bis erraten] die ich Sie ohne Erröthen erlassen [!] K 1

117,14 f. Solche Anhänge erhielten dann auch die Satiren der „Auswahl aus des Teufels Papieren“.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_69.html)