Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 8. Dezember 1820.
Brieftext
Guten Abend, mein lieber Otto! Noch immer schleicht die Buch
händlergelegenheit mit meinen
[!] Kometen. Zum Glücke kann ich
dir
das einzige Exemplar in der Stadt — nur von Einem
Ehepaare noch
gelesen, von C[aroline]
und mir — für morgen zuschicken; und du
kannst dirs nach deiner Weise ja umbinden lassen. Anstatt
Wünsche zu
thun, die man nicht erfüllen kann, ist es schöner,
lieber einen kleinen
selber zu erfüllen; und ich weiß, daß du
dir gern für solche Tage etwas
Neues aufhebst. Gott
gebe nur, daß der Komet dir so viele heitere
Minuten bringt
als er mich schwere Stunden gekostet. Dein münd
liches Urtheil darüber könnte dem Kometen, den ich jetzo im
3ten Bande
laufen lasse, große
Dienste thun, ihm den Schwanz beschneiden u. s. w.
Gute Nacht
und gutes Jahr, welches dießmal eben so leicht zu weissagen
als zu wünschen ist! R.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_124.html)