Von Jean Paul an Carl August Böttiger. Dresden, 15. Mai 1822.
Brieftext
Aus alter Dankbarkeit wird zu leicht neues Bitten. Sie, höchst
geschätzter Herr Hofrath, ließen in Weimar mich Ihre literarischen
Schätze freigebiger exzerpieren als man in Herkulanum mit
den In
schriften thut; und Sie waren
mir damal in der Merkur-Zeit ein
Merkur im schönern Sinne Seelen zuführend.
Hier nun bitt’ ich Sie auch um einige Geister aus Ihrem Geister
reiche, griechisch Bibliothek genannt.
Die Konskripzionliste liegt bei, aus
der ich Sie mir das Nächste bei der Hand zu wählen und zu
geben bitte.
Darauf wollen wir beide fortfahren, Sie
im Geben und ich im Nehmen.
Indeß Ihrem gütigen Anerbieten der beleuchteten Antiken muß ich —
am meisten aus körperlichen Gründen
— entsagen, ob ich gleich dabei
eine zweifache Beleuchtung des Alterthums entbehre. — Mündlich
mehr!
ergebenster
Jean Paul Fr. Richter
[Beilage]
Morphologie von Göthe.
Wiener Jahrbücher von 1821, 1822.
Königsberger Archiv für Philosophie 3tes Heft
1816.
Schellings mythologische Briefe.
Horns deutsche Abendunterhaltungen.
Maaß über die Gefühle.
Wielands Briefe an Sophie la Roche.
Zeitschrift für Astronomie.
Reinbecks Regellehre der deutschen Sprache.
Okens Naturgeschichte für Schulen.
Schröters Beobachtungen über die Sonnenflecken.
Fries Handbuch der physischen Anthropologie.
Charakteristische Grundzüge der deutschen und französischen
Wortfolge, von Breidenstein.
Cox über die Geistes Zerrüttungen.
Reils Rhapsodien über die psychischen Kurarten.
Lettres inédites de Voltaire. 1812.
Hermes-Bände von 1821.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_281.html)