Von Jean Paul an Joseph Max. Bayreuth, 25. Februar 1825.
Brieftext
Endlich, endlich mach’ ich der Prüfung Ihrer Geduld und Nachsicht
ein Ende. Mein linkes Auge mit der verdunkelten
Krystalllinse, das seine
Nachtschatten auch in das rechte
hineinwirft — daher sie im Frühling
heraus muß — erschwerte
mir meinen körperlichen Fleiß, wenn auch
nicht den
geistigen, unendlich. Verzeihen, d. h. verbessern Sie daher
einzelne Schreibfehler, da ich mir die Abschrift blos
konnte vorlesen
lassen. —
Bestimmen Sie mir die muthmaßliche Dicke des Buchs.Jetzt
erst find ich, daß Sie alles doch in 2 Bändchen hätten abtheilen können,aber nun wird es wol zu spät sein. Im bessern Falle käme noch auf
den Titel:in 2 Bändchen.
Lassen
Sie in dieses sogar aus der Handschrift keine
unnützen leeren Räume
ein, worin sich die meisten
Romanschreiber wie Weltkörper am liebsten
bewegen, weil
diesen häufig die Weltseelen fehlen. Nur in einem Punkte
muß ich diplomatisch-genau und weitläuftig — wenigstens für die
Freunde meiner geistigen Biographie — nämlich im wörtlichen
Abdruck
meiner Rezensionen sein. —
— Und so leben Sie denn recht wohl!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_474.html)