Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 26. Mai 1820.
Brieftext
Hier send’ ich Ihnen, höchstgeschätzter H. Hofrath, die neu aufgelegte
Rechnung, deren Belege von Ihrer Hand Sie mir gütig wieder
zu
rücksenden. Die Anweisungen mögen
Sie mir, wenn es Ihnen sonst
paßt, theils auf Frankfurt,
theils auf Augsburg (in Augsburger
Währung) geben.
Beiliegender Aufsatz wurde eben so sehr für das Morgenblatt als
für mein neuestes Werk der Komet
gemacht, welches vielleicht zur
Michaelis Messe bei Reimer heraus
kom[m]t. Ich konnte seinen 〈des
letzten〉 so alten, zumal mündlichen Wünschen, ein Buch von
mir zu ver
legen, nicht immerfort
ein Nein antworten, so sehr es auch aus Dankbar
keit für die Vergangenheit und aus Rücksicht für die Zukunft
und für die
Erleichterungen des schriftstellerischen
Verhältnisses, die nur Sie allein
mir gewähren, mein
Grundsatz ist, nur Ihren Namen auf meinen Titel
blättern zu haben. Indeß hab’ ich noch Werke genug übrig —
ein
wichtiges über die Religion — ein großes
komisches — meine Auto
biographie — Siebenkäses Ehe mit
Natalien u. s. w.; und der Himmel
gebe nur, daß Ihnen meine ganze Entschuldigung nicht zu
überflüßig
vorkommt.
Da ich morgen auf einige Wochen nach München reise: so bitt’
ich
Sie, Ihre Antwort dahin bei H. Direktor v. Schlichtegroll abgeben
zu lassen.
Mit herzlichen Grüßen an die Ihrigen und mit alter Liebe
J. P. F. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_52.html)