Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Heidelberg, 17. Juli 1817.

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Brieftext

In den Niederungen und Tiefen ohne Gott und Herz dauern alle
Qualen lange; auf den Höhen der Religion hat der Mensch auch
noch Schmerzen, aber nur kurze. So verlängern die Nächte sich in
den Thälern; aber auf den Bergen werden sie abgekürzt und immer
leuchtet ein kleines Roth am Himmel dem Tage entgegen oder nach.


Dieß mußt’ ich heute denken, da ich an die
edle Freundin dachte, um sie an mich
durch ihr Stammbuch zu erinnern.

Heidelberg d. 17ten
Jul. 1817


Jean Paul Friedr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: ehem. Freiherr von Ende, Alt-Jeßnitz. 1 S. quer 8° mit gepreßtem Goldrand. K (Konzept): SBB, Nachlass Jean Paul, Fasz. 17 (eingelegt in den Entwurf zur Vorrede der 2. Aufl. des Siebenkäs).

Jean Paul hat diesen Aphorismus in die noch in Heidelberg geschriebene Vorrede zur 2. Aufl. des Ergänzblatts zur Levana als letzte Thesis aufgenommen, s. I. Abt., XII, 415. Frau von Ende hat dem Blatt, wie allen ihres Stammbuchs, eine Charakteristik des Verfassers beigefügt.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_296.html)