Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Stuttgart, 7. Juli 1819.
Brieftext
Sie, lieber Herr Hofrath, hatt’ ich recht oft sehen wollen; und
gerade Sie hab’ ich am wenigsten gesprochen, so sehr bin ich
in und
um Stuttgart herumgewirbelt
worden. Könnt’ ich denn nicht
wenigstens heute — da ich übermorgen reise — Sie finden und
mich
etwa gar zu einem einsamen
Mittagessen (denn an großen, wie
das Ihrige, hab’ ich
mich übersatt gegessen) selber einladen, um mit
Ihnen zu
sprechen? Ist das nicht: kann ich nicht vor (nicht zum)
Thée
etwa kommen, fals die afrikanische Sonne mich nicht bis dahin
zerschmolzen hat oder verkalkt? — Meinen wärmsten
Morgengruß
an Ihre Gattin!
Jean Paul Fr. Richter
Postskript: oder wollen Sie meine Bitte lieber morgen erfüllen?
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_544.html)