Von Jean Paul an Caroline Richter. Altenburg, 17. September 1819.

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Brieftext

Altenburg d. 17 Sept. [1819]

Heute Mittag kam ich in Gesellschaft des Kammerrath Ludwigs,
der von hier gestern nach Löbichau gekommen, und bei dem ich
wohne, hier an. Alles mündlich. Unter den Männern nenn’ ich
nur den Professor Messerschmidt, und einen preußischen Major
Schwanenheim; unter den Weibern — (ich wohne auf dem
Weibermarkt) die beiden Schwestern Reichenbach als sehr aus
gezeichnet. Während der Abendgesellschaft zogen die Schüler des
Gymnasiums mit Fackeln und Vivat vor das Haus.


Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

J: Wahrheit 8, 217. (Danach Nerrlich Nr. 180.)

Über diesen Aufenthalt Jean Pauls in Altenburg berichtet ein Aufsatz in den von Fr. Ferd. Hempel herausgegebenen Osterländischen Blättern, 2. Okt. 1819, Nr. 19, S. 314f. Von den vier Töchtern des Kommer zienkommissars und Kammerrats Johann Heinrich Reichenbach in Alten burg (1736—1806), die damals alle schon verheiratet waren, sind hier ver mutlich gemeint Henriette (1775—1857), die seit 1792 mit dem Obermedi zinalrat Dr. Johann Friedrich Pierer in Altenburg verheiratet war, und Karoline (1780—1835), die mit einem Handelskommissar Hofmann in Altenburg verheiratet gewesen, aber geschieden war. (Mitteilung von Horst Heldmann.) Clemens Brentano hat seinen „Godwi“ (1801) den drei Schwe stern Minna (Wilhelmine), Julie und Henriette gewidmet. Über Ludwig und Messerschmidt s. Bd. VI, Nr. 400 und IV. Abt. (Br. an J. P.), VI; Nr. 214.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_574.html)