Von Jean Paul an Ludwig Christian von Oertel. Bayreuth, 25. November 1810.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 25. Nov. 1810 ]

Kein Mann in Deutschland, weder ein berühmter noch ein feind
seliger, hätte gewagt, mir den Brief zu schreiben, den ich leider
beantworte. Wer mir irgendwo Herz- oder Sinnlosigkeit vor
wirft, begeht sie blos selber. .... — (Die Erzählung vom Schau
spielhause) — ein Unsinn wenigstens für jeden Hörer, der zwischen
seinen Ohren noch einen Kopf trägt.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: v. Oertel 25 Nov. B: IV. Abt., VI, Nr. 117. i: Wahrheit 7, 193× (Dez. 1810, mit Nr. 410 vereinigt).

Oertel hatte anscheinend in dem nicht erhaltenen Anfang von B Jean Paul Vorhaltungen wegen seiner Trinkexzesse gemacht und sich dabei auf Klatschereien von Emilie Harmes (v. Berlepsch) berufen (vgl. Nr. 410 und 775). An Schluß seines Briefs schreibt er: „Mir thut nun ordentlich der Eingang meines Briefes leid, allein ich streiche ihn nicht durch, damit Du die Wahrheit meiner Empfindungsweise erfährst. Vergeben und vergessen sei alles, und willst Du mich erquicken, so schicke mir den Aufsatz.“ (?)

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_394.html)