Von Jean Paul an Ludwig Christian von Oertel. Bayreuth, 5. Januar 1811.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 5. Jan. 1811 ]

Drillings-Sendung — Wäre der Reichstag so stark und so
geistig gewesen als das Bier daselbst: er wäre jetzt ein Reichsjahr
und beherrschte die jetzigen Herrscher — trinks als Wein-Vikarius —
Aber beim Himmel und beim Henker! sonach verlang’ ich ja immer
etwas von dir, Bier oder Adressen oder alles. Letzteres — aber das
Böse davon ausgeschieden — wünscht’ ich wol, daß es dir das neue
Jahr gäbe. Indeß befestige dich in dir selber, so brauchst du nichts
von oben sondern erträgst leicht das „Von oben herab“. — Ein
Paar Eimer Arzenei.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Oertel Regensburg d. 5 Jenn. A: IV. Abt., VI, Nr. 140.

Erst am 15. Jan. angekommen. Oertel hatte, wie aus seinem Brief an Karoline vom 25. Dez. 1810 (vgl. zu Nr. 410) hervorgeht, Bier geschickt und versprochen, demnächst bei eintretender Kälte weitere 2 Eimer des besten Regensburger Bieres zu senden. Auch hatte er um Übersendung der Briefe seines Bruders an Jean Paul gebeten. Nach A enthielt Jean Pauls Brief hohes Lob des Regensburger Bieres, das er als Arznei gegen seinen Brustkrampf brauche, sowie die Bitte um Beschleunigung der neuen Sendung. Auch scheint er sich nach den Verhältnissen in Regensburg erkundigt zu haben, da er unter Umständen dorthin überzusiedeln dachte.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_430.html)