Von Jean Paul an Ludwig Christian von Oertel. Bayreuth, 8. März 1811.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 8. März 1811 ]

— für das Heldenbier, das blos den Fehler hat, daß man dabei
kein Heldengedicht machen könnte. Seine Stärke macht es blos zur
Würze, nicht zum Gericht. — In dieser (Oertels Briefe) Phönix
Asche schlug er vor mir seine unbeschreiblich schönen Liebes Augen
wieder glänzend auf. Seine Briefe sind eigentlich der Superlativ
seiner Bücher. —

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Oertel. 8. März. B: IV. Abt., VI, Nr. 140, 141, 144. A: IV. Abt., VI, Nr. 148. Voran geht unter der Überschrift Oertel Regensburg folgendes durchstr. Konzept: Hier hast du die Phönix-Asche deines köstlichen Bruders, die sich mir wieder zum Phönix belebte und aufstieg. Seine Briefe sind sogar geistreicher als seine Bücher. Du Bruder von ihm wirst dich herzlich erfreuen. Nur um alles auszugenießen, nimm dir die Mühe, chronologisch zu ordnen. Seine Liebes Augen, die ich seitdem nicht mehr auf irgend einem Gesicht erblickt, schaueten mich wieder an; und du guter [gestr. Oertel], hat sie die Erde weggeholt, so hat sie droben der Himmel aufgethan. Gruß.

Oertel hatte endlich das Regensburger Bier geschickt. Zum Dank sendet ihm Jean Paul die Briefe seines verst. Bruders Friedrich (vgl. zu Nr. 430). Nach A scheint Jean Paul auch die Absicht geäußert zu haben, eventuell zusammen mit Oertel, der spätestens Ende April über Bayreuth nach Leipzig reisen wollte, dorthin zu fahren (vgl. Nr. 363).

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_465.html)