Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 21. März 1811.

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Brieftext

Bayreuth d. 21. März 1811

Wir haben uns lange nicht auf dem Papier gesehen. Ich zögerte,
weil ich Ihnen pädagogische Miszellen für das Morgenblatt
schicken wollte; und doch komm’ ich leer, aus Mangel an Zeit.

H. v. Arnim in Berlin trug mir schon vor langen auf, Sie zu
fragen, ob Sie ihn nicht für Ihr Morgenblatt als romantischen
und historischen Mitarbeiter annehmen möchten. Er hat ächtes
Genie; und seine Frage beweiset selber schon, daß er in Berlin
über manches nicht mehr so denkt wie in Heidelberg.

Die Herbst-Blumine bleibt wie leicht [zu] errathen, ihrem Titel
treu und kommt erst in der Michaelis Messe.


An H. Hofrath Mahlmann in Leipzig hab’ ich zu Oster Messe
50 sächs. Thaler zu zahlen. Ich wünschte es durch Sie thun zu
können, wenn meine Rechnung im Morgenblatte nach Schmelzle’s
Fuß — um die ich Sie daher bitte und welche vom Dezember 1809
anfängt — dazu ausreicht.


Leben Sie wol und schreiben Sie mir bald.


Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Cotta-Archiv. 2 S. 8°. Präsentat: 26 Merz 11. K: Cott 21 Maerz. J: Cotta 1, 388×. A: IV. Abt., VI, Nr. 149. 186,26 bleibt] aus behält H 27 kommt] erscheint K

pädagogische Miszellen: vgl. Nr. 483†. Arnim: vgl. IV. Abt. (Br. an J. P.), VI, Nr. 133. Cotta antwortete: „Arnim soll mir willkommen sein, wenn er die Sache vernünftig treibt —, was ich hoffe, wenn Sie ihn empfehlen.“ Mahlmann hatte die 50 Taler vermutlich Karoline geliehen, vgl. 164,26 .

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_471.html)