Von Jean Paul an Ferdinand Beneke. Bayreuth, 6. Mai 1809.
Brieftext
Um Ihnen meine Antwort und Ihre Aufsätze durch Ihren aus
gebildeten lieben Landsmann zu senden, schreib’ ich lieber
eilig und
kurz. Sein Wort ist mein Siegel, da die Post ihm und mir
jedes
andere verbietet.
Ihr letzter Brief hat mich schön in Ihre Familien-Zimmer ein
geführt. Sie sollen, weil Sie es verlangen, auch in meine
treten.
Ich bin mit einer Tochter des Tribunals Raths Mayer
in Berlin
verheirathet — Namens Caroline wie
Ihre — unser erstes Mädchen,
das uns auch im September geboren
wurde, heißt Emma, wie
Ihre. Jetzt ists an Ihnen, diese lieben Aehnlichkeiten
fortzusetzen
und folglich den nächsten Sohn Max taufen zu lassen und das
nächste Mädchen Odilia: so sind wir
ganz parallel.
Mir that dieses Gleichungs-Spiel des Schicksals wol.
Caroline grüßt Caroline, Emma Emma
und ich den Vater und
alles. Es geh’ Ihnen wol.
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_87.html)