Von Jean Paul an Christian Ernst Graf von Bentzel-Sternau. Bayreuth, 5. Juli 1814.
Brieftext
... Seitdem rechnete ich, ohne mich an das
G[ouvernement] be
sonders zu wenden, blos auf das
Völkerrecht der Pensionen und
mein literarisches Verhältnis
zu den Deutschen, für das Primas
der erste und einzige belohnende Gönner gewesen. — Während
der
halbjährigen Rechnung bekam ich nichts weiter als das
Zeitung
blatt des Übergangs an meinen
jetzigen Landesherrn. Jetzo wend’
ich mich an niemand als mit Fragen an Sie ...;
nämlich mit fol
genden: an wen ich mich zu
wenden? — ob meine Pension in den
übertragnen mit
einbegriffen? — und was Sie sonst noch zu be
antworten die Güte haben und für nöthig halten. Sehen Sie
meine
Bitte um Belehrungen dem Herzens Vertrauen nach, das
ich Ihnen
als dem Dichter, Menschen, Staatsmann weihe.
— Jetzo schweigt
die Schreiberwelt über die krönenden
Verdienste Dalbergs um das
Gelehrten- und Künstler-Reich. In meinem Museum habe ich
die
Aufsätze, die mein Gefühl und seinen Werth aussprachen,
auf
bewahrt, und in der Vorrede meine
Dankbarkeit wiederholt. —
Die Kraft erhalte Sie
aufrecht unter dem schweren Säetuch voll
Samen, das Sie in
die neue Zeit zu säen haben.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_898.html)