Von Jean Paul an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 13. Mai 1805.
Brieftext
Beides auf mein Bitten von Emma
gemacht. Es soll 1) Ihr Halb- und
2) Ihr Vollgesicht vorstellen; hat aber wol mehr den Werth der Aehnlichkeit als
der Kunst und Veredlung, was für Sie, der Sie die Natur mehr aus dem poetischen
Spiegel kennen als umgekehrt, schwerlich so viele Reitze hat wie für Ihre Freunde.
Beides auf mein Bitten von Emma gemacht. Es soll 1) Ihr Halb- und 2) Ihr Vollgesicht vorstellen; hat aber wol mehr den Werth der Aehnlichkeit als der Kunst und Veredlung, was für Sie, der Sie die Natur mehr aus dem poetischen Spiegel kennen als umgekehrt, schwerlich so viele Reitze hat wie für Ihre Freunde.
2) Ihr Vollgesicht vorstellen; hat aber wol mehr den Werth der Aehnlichkeit als
der Kunst und Veredlung, was für Sie, der Sie die Natur mehr aus dem poetischen
Spiegel kennen als umgekehrt, schwerlich so viele Reitze hat wie für Ihre Freunde.
Beides auf mein Bitten von Emma gemacht. Es soll 1) Ihr Halb- und 2) Ihr Vollgesicht vorstellen; hat aber wol mehr den Werth der Aehnlichkeit als der Kunst und Veredlung, was für Sie, der Sie die Natur mehr aus dem poetischen Spiegel kennen als umgekehrt, schwerlich so viele Reitze hat wie für Ihre Freunde.
Bayreuth
d. 13. Mai 1805
Sie treiben den Scherz kaum \nicefrac{1}{16} so
weit als ich, wenn Sie so viel
leer lassen für mich als ich für
Sie. — Hier haben Sie eine ge
druckte Schreiberei geschenkt, wozu Sie
nichts gegeben, nicht einmal
Federn; — den Zwilling von
Minna; denn unter dem sinesischen
Kindbette meiner C[aroline]
wurde er in dem Neben-Saal von mir
geheckt. Gott erhalte Sie Ihnen.
R.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_106.html)