Von Jean Paul an Johannes Perthes. Bayreuth, 12. August 1805.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 12. Aug. 1805 ]

Die dioptrischen Linien Ihres optischen Betrugs, Ihres freien
Wahns könnt’ ich Ihnen, wenn sichs für mich schickte, leicht hin
zeichnen. — sobald mein Geist einen Papierkörper angenommen
— Wer sich an mir irrt, irrt bloß sich s[elber].

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Perthes 12 Aug. B: IV. Abt., V, Nr. 40(?) und 56. A: IV. Abt., V, Nr. 71. 49, 10f. In freien ist fr doppelt, n einfach, in Wahns W, a und s doppelt unterstrichen.

Perthes hatte Archenholz’ Brief (an J. P. IV. Abt., V, Nr. 53) übersandt und dazu — mit Bezug auf Jean Pauls Lob der Zeitschrift „Minerva“ und Archenholz’ Lob des Freiheits-Büchleins — abfällig bemerkt: „Ich halte nicht dafür, daß ein Lob des andern werth ist — und diese Minerva ist doch wenigstens nur eine im Sold stehende!“ In A schreibt er: „Meine Bemerkung über Ihre Äußerung an Archenholz bringt Sie zu der mich ehrenden Frage, was ich gegen Sie habe? da doch gerade diese Bemerkung Ihnen ein Zeichen meiner hohen Achtung und großen Zutrauens seyn sollte!“ Jean Paul hatte wohl auch aus Perthes’ Ablehnung des Verlags des Freiheits-Büchleins (s. zu Nr. 65) ungünstige Rückschlüsse gezogen.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_124.html)