Von Jean Paul an Friedrich Wilhelm III. Bayreuth, 23. Februar 1805.
Brieftext
Allergnädigster König und Herr,
Der Unterschriebene wagt es, die Augen Ihrer koeniglichen
Majestät einen Augenblick von großen Gegenständen auf einen
kleinen und vom Glücke der Länder auf das Glück eines Einzelnen
zu lenken. Er wagt es aber nur, weil Ihre Majestät schon seine
Bitte um die Hoffnung einer Präbende durch eine
allergnädigste
Resolution vom 12ten
Mai 1801 zu erhören geruhten — und weil er
das Glück hat, in dem
Staate geboren und wohnhaft zu sein, wo der
Stolz der Deutschen jetzt seinen Schutz und seine
Rechtfertigung
findet.
Möge der landesväterliche König, der noch mehrere Deutsche
beschützt als er beherrscht, die Bitte seines Landeskindes,
jene Hofnung zu erfüllen,
eine Bitte, welche durch das Bedürfniß in der wirklichen Welt
und
vielleicht durch einige Verdienste in der
gelehrten entschuldigt wird,
mit Seiner gewöhnlichen Huld
aufnehmen!
Bayreuth d. 23. Febr. 1805
unterthänigster
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_69.html)