Von Jean Paul an Emanuel. Coburg, 19. Juli 1803.

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Brieftext

Koburg 19. Jul. 1803.

Mein mir immer lieberer Emanuel, mit dem ich sogar auszu
kommen mich getrauete, wenn ich mich mit ihm hätte kopulieren
lassen! — Meine Reise vor diesen Göttertagen, an welchen herliche
Sachen bei Ihnen zu machen wären, würde mich reuen, wenn ich
nicht Jetten auf ihrer begegnet wäre. — Mein alter Herzog in
M[einingen] wolte mich gerade den Tag nach der Abreise nach
Sonnenberg zu sich haben. — Schwerlich wird Otto in die von mir
beschriebene Stelle treten, und ich rath’ es ihm nie. — Zu Hause fanden
wir alles wohl und die grosse, der Pfartochter übertragne, Wäsche
sehr weis und glat. Ich denke jezt bei diesem Gottes Wetter sehr darauf,
auch einmal aus dem Hause zu kommen und ein wenig zu verreisen —
man verschimmelt ganz.


Emma hat einen Zahn.

In dieser Eile weis ich nichts zu sagen als meinen Dank für die
Gabe der schönen heiligen Zeit und meinen Wunsch Ihres frühsten
Schreibens und Kommens.

R.


Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. 2 S. 8°. Vermerk Emanuels: 25ten Julii beantw. (nicht erhalten) K: s. zu Nr. 392. J: Denkw. 1,132× (19. Juni). 230,29 Jul.] aus Jun. H 32 an bis 33 wären] nachtr. H 34 Jetten] aus Jette H 231,9 frühsten] nachtr. H

Mit einem Brief von Karoline. 230, 34 Jette Braun, geb. Meyer(s. Bd. II, zu Nr. 105) war am 15. Juli, einen Tag vor Jean PaulsAbreise, in Bayreuth eingetroffen.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_393.html)