Von Jean Paul an Christian Otto. Coburg, 16. Oktober 1803.
Brieftext
Hier, lieber Otto, nim das Taschenbuch für deinen
Feier-November.
Ich schreibe eilig. Es sol viel eingepakt und dadurch erspart
werden.
Huber ist treflich und ächt poetisch und die Wolzogen ächt prosaisch
unmoralisch darin. — Meine Herzens-,
Hunds- und sonstige Ge
schichte magst du
aus Emanuels Briefen holen, weils einerlei ist, wer
sie holet. — Ich wolte, du alter Wirth eines neuesten, dir
wär’ es bei
dem neuesten besser gegangen; aber das Schiksal
wolt’ es so — troz
jeder Hofnung — und es fragt nichts
darnach, wer leidet und ob zwei
und wie tief die innigste
Liebe.
Ich war sehr traurig anno 1803, so viel ich mich erinnere.
Und beim Henker, hier sei das Blat aus — ich gehe eben an Hof
— und schneide das andere ab — Gute Nacht.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/IV_412.html)