Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Dresden, 21. Mai 1822.
Brieftext
Verehrungwürdige Freundin! Glücklicher Weise hab’ ich für Morgen
die Freiheit, gerade von Ihnen beglückt zu werden. Ein
anderes Glück
hätt’ ich auch bei der Überfülle der
Einladungen nicht angenommen. Die
nahe Entfernung Ihres H.
Sohnes und die Nähe des Konzerts gehören
auch zu meiner Rechtfertigung, wenn ich alles von Ihnen
annehme, und
das morgen noch heissere und etwas
bedenkliche Wetter entschuldigt
mich wieder, wenn ich Ihren
Wagen um 1 Uhr annehme. (Tiedge
kann ich heute nicht sehen.) Ich danke Ihnen voraus. Meine
Caroline
grüßt innig und verlangte ein langes Gemälde statt meines
kurzen von
Ihrem Paradiese, wo keine Schlange und kein
Faller wohnt.
Ihr
Jean Paul R.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_285.html)