Von Jean Paul an August Leopold Emil. Bayreuth, 13. Mai 1805.
Brieftext
Was mir an dem endlich lebendig-gedruckten Freiheits Büchlein
am meisten gefällt, ist daß ich es Ihrer Durchlaucht schicken
kann
mit einem Briefe. Woher werd’ ich für künftige Briefe
Entschuldi
gungen nehmen?
Den 16. März sandt’ ich Ihnen einen, ich weiß aber nicht, haben
Sie ihn erhalten und vergeben oder nicht.
Die Eile des Drucks haftet als Muttermal in manchen Druck
fehlern an diesem Werkchen, doch zum Glücke nicht in Ihren
Briefen,
welche schon ohne jene den Deutschen Räthsel genug
geben. Mich
aber erfreueten sie jetzt gedruckt so sehr und neu als
kämen sie eben
geschrieben an. Möge Ihr Mährchen bald mit
seinem Aether- und
Sternen-Kreis unsern Dunstkreis malen und Aurora und
Nordlicht
und Blitze in Einer zarten Wolke geben!
Und möge Ihr bisheriges Schweigen nichts weiter bedeuten als
daß Sie blos auf dieses Blättchen antworten wollten
Bayreuth d. 13. Mai
1805
Unterthänigstem
J. P. F. Richter.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_104.html)